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Windows 10 LTSC ist keine Lösung als Standard-Client Betriebssystem!

Die Versuchung für Unternehmen Windows 10 LTSC als Standard-Client Betriebssystem einzuführen ist groß. Wo liegen die Risiken? Was hat es mit den LTSC Versionen auf sich?

Um Verwirrungen zu vermeiden, eine Klarstellung direkt am Anfang meines Artikels. Windows 10 LTSC ist Windows 10 LTSB (Windows 10 Long Term Servicing Branch), das Microsoft Marketing Team hat lediglich die Bezeichnung in der Vergangenheit geändert.

Im Rahmen meines Blog-Beitrags gehe ich daher auf folgende Punkte ein:

  • Windows 10 LTSC hat seinen Platz!
  • Warum nicht Windows 10 LTSC!?
  • Mögliche Fragestellung für den Einsatz von Windows 10 LTSC
  • Wie stuft Gartner Windows 10 LTSC ein?

LeseTipp: „Windows 10 Pro als Alternative für Windows 10 Enterprise“, „Erweiterter Support für Windows 7 | So verlängern Sie bis 2023“


Unternehmen konnten in den letzten Jahrzehnten sehr viele Erfahrung mit dem Management von Microsoft Windows Clients sammeln. Betriebssystem-Release-Zyklen von drei bis fünf Jahren und darüber hinaus Jahren waren die Regel. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass Unternehmen Windows 10 LTSC als zukünftige Windows 10 Version einsetzen wollen. Mit der Einführung von Windows 10 hat Microsoft ein neues Konzept für das Windows 10 Release-Management eingeführt – Windows as a Service (WaaS). Die neue Normalität ist ein halbjähriger Release-Zyklus. Aus diesem Grund müssen Unternehmen umdenken. Die bekannten Betriebssystem-Release-Zyklen greifen somit nicht mehr. Mit der richtigen Herangehensweise können durch das neue Konzept aber mittel- bis langfristig IT-Aufwände reduziert und der Sicherheitslevel erhöht werden.

Windows 10 LTSC hat seinen Platz!

Microsoft Windows 10 LTSC hat je nach Unternehmen seine Daseinsberechtigung speziell für Systeme, welche in geschäftskritischen Bereichen eingesetzt werden. Dieses können Systeme in der Fertigung (Maschinensteuerung) sein, Laborsysteme, Geldautomaten oder Embedded Systeme wie sie oftmals an Flughäfen oder im öffentlichen Bereich eingesetzt werden. Demzufolge eignet sich diese Version für Umgebungen, in denen es auf funktionale Stabilität und längere Wartungsoptionen ankommt. Somit stellt sich bereits hier die Frage, warum sollten Unternehmen Windows 10 LTSC als Standard-Client Betriebssystem einsetzen, wenn der Fokus auf einem anderen Einsatzbereich liegt?

Warum nicht Windows 10 LTSC!?

Bei der Identifizierung von Windows 10 LTSC wird von Unternehmen oftmals angemerkt, dass dieses Betriebssystem ohne Apps per Default bereitgestellt wird, welche in den Versionen Windows 10 Pro bzw. Windows 10 Enterprise bereits enthalten sind. Dieser Bewegrund greift aber zu kurz, da diese Windows Version auf der anderen Seite sehr viele Einschränkungen mit sich bringt, die diesen Grund wett machen.

Beispielsweise unterstützt die Windows 10 LTSC 2016 Version keine Intel-CPUs ab Kabylake, weshalb ich an dieser Stelle einige der wichtigen Einschränkungen kurz aufliste:

  • Keine Unterstützung für:
    • In-Place Upgrade von Windows 7 zu Windows 10 LTSC
    • Neue Funktionen sowie die Unterstützung neueren Prozessor- und Chip Generationen erfolgt alle 2 bis 3 Jahre innerhalb einer neuen Windows 10 LTSC Version
    • Windows Analytics Upgrade Readiness
    • Windows Store
    • Surface Hardware
    • Edge-Browser
    • Cortana
  • LTSC hält nicht Schritt mit den Funktionserweiterungen von Windows Defender ATP
  • Keine fest definierte Roadmap für zukünftige Versionen
  • Ab Januar 2020 kein Support für Microsoft Office 365 (Office 2016) Pro

Abgesehen von diesen Punkten liegt die Tücke im Detail. Hier ein Beispiel: Unter Windows LTSB 2015 welches auf einem Touch Device installiert war, kam es zu Problemen mit der .NET Version 4.6.2, so dass alle .NET Anwendungen nicht mehr funktionierten. Das Problem wurde zwischenzeitlich behoben, zeigt aber die Tragweite der Überlegungen vor einer möglichen Einführung auf.

Windows 10 LTSC vs Professional Enterprise

Quelle: Microsoft

Mögliche Fragestellung für den Einsatz von Windows 10 LTSC

  • Wird auf dem Client Betriebssystem produktive Software eingesetzt, wie beispielsweise Microsoft Office, AutoCAD Anwendungen etc.?
  • Kann zu 100% mittel- und langfristig ausgeschlossen werden, dass die Limitierungen von Windows 10 LTSC nicht dazu führen, dass doch Windows 10 Pro oder Windows 10 Enterprise ausgerollt werden muss?
  • Müssen zukünftige Chip- und Prozessoren Generationen unterstützt werden, beispielsweise bedingt durch einen rollierenden Hardware Austausch?
  • Kann sichergestellt werden, dass Security Lösungen durch andere Hersteller abgedeckt werden können?
  • Werden Windows Store Apps benötigt, wie beispielsweise OneNote, welche ab Microsoft Office 2019 nur noch über den Windows Store bereitgestellt werden kann?
  • Muss gewährleistet werden, dass Mitarbeiter im Internet surfen können, ohne Funktionseinschränkungen?

Wie stuft Gartner Windows 10 LTSC ein?

Für den einen oder anderen Leser stellen die Gartner Studien eine wichtige Basis für Entscheidungen dar. Aus diesem Grund habe ich an dieser Stelle einen Artikel von Gartner zu diesem Thema verlinkt. Gartner spricht in seiner Studie von Windows 10 LTSB, dies hat aber den Hintergrund, dass der Artikel vor der Umbenennung von Windows 10 LTSB in Windows 10 LTSC geschrieben worden ist.

Link Gartner Artikel „ Rethink Windows 10 Long Term Servicing Branch Deployment Based on Microsoft’s Updated Guidance.“


Alle Angaben ohne Gewähr, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.